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«Hauptsache, ich löse Emotionen aus»

Team MediaMagazin12. NOVEMBER 2023
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Foto: Baschi

Zum 20. Bühnenjubiläum im kommenden Jahr sprach der Schweizer Erfolgsmusiker Baschi im Interview mit Media Magazin Chefredakteur Michael Gemeiner

Glückwunsch zu deinem neuen Album und dem Einstieg auf Platz 1! Dein Werk hat den ziemlich prägenden Titel «Wenn’s Läbe drzwüsche chunt» und ist nach fünf Jahren Schaffenspause erschienen. Was ist dir dazwischengekommen?


Zuerst war es die Pandemie. Und dann habe ich geheiratet, was mir sehr gutgetan hat. Ich habe in der Zeit gemerkt, dass nach all den Projekten und Auftritten, die ich bereits gemacht habe, keine coole Idee für neue Musik aufkam, sondern andere Sachen auf einmal viel spannender wurden. Ich habe es dann etwas schleifen lassen, bis irgendwann der Moment kam, in dem ich mir sagte: Jetzt wäre es wieder an der Zeit, Lieder zu schreiben. Jetzt habe ich ein tolles Album, es läuft sehr gut und ich bin wirklich glücklich.



Nach all den kreativen Selbstzweifeln: Hast du mit diesem Erfolg gerechnet?


Heute kannst du mit gar nichts mehr rechnen! Ich sehe gestandene Künstler, die wirklich Gas geben müssen, um von der Musik leben zu können, denn die Leute kommen nicht mehr einfach so an ein Konzert. Du brauchst einen Song, der im Radio dreht, du brauchst gute Stories und du brauchst gute Interviews. Es spielen so viele Faktoren eine Rolle, damit du in der Schweiz von der Musik leben kannst. Ich habe vor rund einem Jahr die erste Single «Walzer in Wien» ausgekoppelt. Dann war ich bei «Sing meinen Song» und habe kurz darauf die zweite Single «Applaus» veröffentlich. Doch bei beiden waren die Reaktionen verhalten. Dann komme ich mit dem dritten Song «Ehrlich» und der kommt bei den Leuten plötzlich mega gut an. Top 15 in den Airplay Charts für einen Mundart-Song ist einfach unglaublich! Das gibt es eigentlich fast nie. Danach war das Album auf Platz 1 – und der Vorverkauf für die Tour läuft auch sehr gut.



Du hast mal gesagt «Ich mache Musik für die Massen und wenn mich die nicht mehr wollen, höre ich auf.» Wie sehr brauchst du als Musiker dein Publikum?


Leute zu unterhalten ist das, was ich am besten kann. Sie sind immer ganz eng bei mir und meiner Musik. Ich liebe grosse Konzerte, da ich auf der Bühne gerne grosse Gesten und grosse Momente kreiere. Ich möchte so viele Menschen wie möglich berühren und auch polarisieren! Die Leute sollen sich über mich ärgern, sich mit mir freuen – Hauptsache, ich löse Emotionen aus.



Auch MediaMarkt feiert nächstes Jahr mit seinem 30-jährigen Bestehen ein Jubiläum. Was verbindest du mit dem Unternehmen?


Ja, eine meiner ersten Erinnerungen ist, dass ich mir als Junge mein Taschengeld zusammengespart habe, um damit im MediaMarkt in Pratteln mein erstes Gaming-Gadget zu kaufen. Ich weiss noch, wie erschlagen ich als Jugendlicher von der Grösse und den vielen Produkten war. Da es dort alles gab, habe ich schon bald die ersten Alben von meinen Lieblingsmusikern gekauft. Nach «MusicStar» wurde ich selbst auch ein Teil von MediaMarkt, als man meine Musik dort kaufen konnte und ich deswegen auch einige Autogrammstunden in verschiedenen Stores gemacht habe – unter anderem bei MediaMarkt in Chur, wo fünfhundert junge Menschen völlig durchgedreht sind.



Du bist auch ein passionierter Koch. Auf Utensilien stehst du besonders?


Natürlich auf ein gutes, scharfes Messer. Und ein Sous-Vide-Garer, also ein Vakuumier-Gerät, mit dem du ein Stück Fleisch oder einen Fisch vakuumierst und dann in ein Wasserbad legst. Während das perfekt vor sich hin gart, kannst du dich um deine Gäste kümmern, schneidest dann den Beutel auf, gibst noch etwas Feuer dazu und hast das perfekte Fleisch oder den perfekten Fisch. Das ist ein Gerät, das in einer Standard-Küche nicht unbedingt notwendig ist. Aber ich finde es ziemlich cool…



Was kochst du, wenn du richtig Eindruck schinden willst?


Ich liebe Schmorbraten. Da fange ich schon 24 Stunden vorher an, das Fleisch ziehen zu lassen und die Sauce zu reduzieren. Auch wenn das Fleisch kein Edelstück ist: wenn es 24 Stunden zieht und man es dann in dieser feinen Bratensauce erwärmt, fällt es fast schon in sich zusammen. Das Gericht kriegt jeder hin, aber man muss sich Zeit nehmen und es mit viel Liebe zubereiten.



Neben Musik und Kochen ist Gamen eine grosse Leidenschaft. Wann hat dich das Fieber gepackt?


Das war ziemlich früh – schon als Junge hatte ich einen Gameboy. Dann gab es natürlich immer Mitschüler, die von ihren Eltern die neusten Spiele bekamen, wie ein Schulkollege, der einen Nintendo 64 mit einem James Bond- und einem Fussball-Spiel drauf hatte. Da war es für mich das Grösste, bei denen zu Hause zu zocken.



Welche Spiele halten dich heute vom Arbeiten oder Schlafen ab?


Ich bin ein grosser Fan von Fussball-Spielen, aktuell von FC24. Aber ich habe schon alles Mögliche ausprobiert: Metal Gear konnte ich bis zum Schluss spielen. Call of Duty spiele ich auch und PGA-Tour, ein Tiger-Woods-Golf-Spiel, weil ich selbst auch golfe. Was ich cool fände: Wenn wieder einmal ein richtig gutes Agenten-Thriller-Spiel herauskommen würde, wie damals Metal Gear. Das fand ich wirklich gut gemacht.

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Foto: Interview mit Baschi

Welche Investitionen hast du fürs Gamen bisher gemacht?


Ich habe einen 65 Zoll TV, eine PS5 und eine Soundbar. Das einzige Gadget, das ich zusätzlich gekauft habe, ist ein Noppen für den Controller, damit man einen besseren Grip hat. Was ich noch spannend fände, wäre eine VR-Brille...



Was ist denn dein Lieblings-Song für die kalte Jahreszeit?


Ich bin ein traditioneller Typ und liebe in der Weihnachtszeit klassische Dinge wie Tannenbaum, Berge, Skifahren und Geschenke auspacken. Und da gehört für mich einfach «Last Christmas» von Wham dazu. Bei mir löst der Song eine Festlichkeit aus und ich könnte ihn den ganzen Tag hören.



Bis nach Weihnachten wirst du auf Tour sein – wie machst du das mit den Weihnachtsgeschenken?


Ich bin ein Typ, der die Menschen um sich herum gerne beschenkt. Doch ich mache das aus dem Bauch heraus und bin immer auf den letzten Drücker. Das heisst nicht, dass die Geschenke nicht von Herzen kommen. Es ist halt nur etwas stressiger für mich. Meine Schwiegermutter macht das viel besser. Sie denkt schon im Januar an Weihnachten wenn sie etwas sieht, das sie jemandem schenken möchte. Darum hat sie nie Stress mit Geschenken...



Du bist ein talentierter Sänger, Koch, Fussballer, Golfer und Gamer. Gibt es etwas, was du nicht gut kannst?


Es gibt tausend Sachen – die ich ausserdem nicht gerne mache: vor allem handwerklich bin ich bescheiden aufgestellt. Eine Glühbirne auswechseln oder einen Nagel einschlagen kann ich. Aber meine Frau Alana fragt mich schon gar nicht mehr, ob ich was reparieren machen kann. Entweder sie engagiert jemanden oder macht es gleich selbst.

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Foto: Das MediaMagazin